Raus, weil drinnen zu viel wurde. Weil die Stadt laut ist und es in den Ohren wehtut und mein Körper mir seit Wochen sagt, ich soll endlich runterkommen, aber wer runterkommt, der kommt nicht weiter. “Ungesund” denke ich, “Pech gehabt” antworte ich mir selbst, “du bist zu alt, um jetzt stillzustehen, du musst weitermachen, noch ein bisschen mehr, nur noch ein bisschen länger, andere sind jünger und weiter und du hast noch gar nichts erreicht, was denkst du, wer du bist?!” schreit irgendeine Stimme in mir mich selbst an. Ich bin entsetzt. Entsetzt davon, wie ich mit mir selber spreche, wohlwissend, dass es gemein und auch nicht wahr ist. Entsetzt, dass ich, former Dorfi, jetzt zurück zu Bäumen fahren muss und Ruhe brauche von dem Leben, was ich mir gebaut habe, was ich tatsächlich so sehr liebe, wo ich endlich richtig glücklich bin - das bin ich wirklich - aber trotzdem hat der Druck Risse in mir hinterlassen, die ich erstmal ein wenig fixen muss. Nicht hier in zwei Tage, aber zumindest ein wenig zusammenflicken konnte ich mich, während ich nicht viel mehr zu tun hatte als Jogurt essen und Kühe zählen (gerade sind es 26).