tagesspiegel
Aug 27
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Hohe Energiepreise, Lieferkettenprobleme und die Inflation: Das Leben in Deutschland ist deutlich teurer geworden. Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke kosteten im Juli 14 Prozent mehr als im Vorjahr, ermittelte das Statistische Bundesamt. Immer mehr Menschen müssen daher auf jeden Cent achten. Das hat inzwischen starke Auswirkungen auf das Einkaufsverhalten.
Immer öfter greifen die Verbraucher:innen zu den preisgünstigeren Eigenmarken des Einzelhandels und lassen die Markenartikel in den Regalen liegen. „Die Handelsmarken gewinnen spürbar Marktanteile“, sagte der Handelsexperte Robert Kecskes vom Marktforschungsunternehmen GfK der Deutschen Presse-Agentur. Dabei werden auch die Eigenmarken der Handelsketten teurer – und die Preissteigerungen waren hier zuletzt sogar höher als bei den Markenprodukten.
Aber nicht nur die Markenhersteller trifft die Konsumverschiebung, auch der Handel ist davon betroffen. „Die Fachmärkte für hochwertige nachhaltige Produkte leiden besonders stark“, so Kecskes. Der Umsatz in Reformhäusern und Naturkostläden brach laut GfK im ersten Halbjahr um 39,1 Prozent ein. Bio-Supermärkte verloren 16,5 Prozent.
Die sinkende Nachfrage hat auch die Handelskette Superbiomarkt stark getroffen, die Anfang August Antrag auf Insolvenz in Eigenverwaltung stellen musste. Auch viele Unverpackt-Läden, die hochwertige Bio-Produkte zum Selbstabfüllen verkaufen, leiden unter der Sparwelle. In Berlin ist Original Unverpackt, einer der Pioniere der Branche, insolvent. Auch zwei Hamburger Läden mussten Anfang Juli Insolvenz anmelden.
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