Birgit (@wyldest.life) hat die Welt bereist – fast ein Jahr war sie in neun Ländern unterwegs. Es war schon immer ihr Traum, viel von der Welt zu sehen. Sie ist 39, als Ärzt:innen Brustkrebs bei ihr feststellten – das änderte alles. Vorher hat sie vieles nach hinten verschoben, auf irgendwann. Aber diesen Luxus konnte sie sich mit der neuen Lebenssituation nicht mehr zugestehen: „Da mein Krebs sehr aggressiv war, hatte ich auch immer die große Angst im Hinterkopf, gar nicht mehr so viel Zeit zu haben. Und diese Angst hat alle Kraft in mir freigesetzt, „zumindest“ diesen großen Lebenstraum noch zu erleben.“ Dabei war die Umsetzung eine große Herausforderung. Es gab unzählige Hürden. Neben einer schwierigen finanziellen und beruflichen Situation, hat sie kranke Familienangehörige. „Hinzu kam meine gesundheitliche Situation mit Nach- und Nebenwirkungen durch die Therapien. Aber auch medizinische Hindernisse wie die Fortführung z. B. der monatlichen Zoladex-Therapie auf Reisen. Der Weltreisestart lag mitten in der Corona-Pandemie. Noch undenkbar schlechter hätte die Ausgangssituation also kaum sein können.“ Auch innere Hindernisse mussten überwunden werden: „Ich bin ein ziemlicher Angsthase. Nach der Krebsdiagnose und 1,5 Jahren Akuttherapie war die Weltreise (auch wenn sie mein größter Wunsch war) ganz weit aus meiner Komfortzone heraus. Sorgen machen, Worst-Case-Szenarien ausmalen - das konnte ich alles ganz hervorragend.“ Früher wären das mehr als genug Gründe zum Aufgeben gewesen, zu diesem Zeitpunkt keine Option. Tage- und nächtelang suchten Birgit und ihr Mann nach Lösungen. Sie verzichteten auf vieles, lebten sehr sparsam und verkauften alles Unnötige. Die Reise hat viel in ihr bewegt: „Wenn ich zurückblicke, dann bin ich so stolz. Das Ganze hat mir auch ganz viel Mut, Zuversicht und Urvertrauen - gerade eben auch nach der Erschütterung durch die Krebsdiagnose - zurückgegeben. Ich weiß, dass ich alles schaffen und erreichen kann.“ Was Birgit gerne anderen Krebspatient: innen mitteilen möchte: „Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, mach heute noch den ersten Schritt. Ich bin keine Superwoman. Wenn ich das geschafft habe, dann schaffst du das auch.“